SCHERDELaktuell Ausgabe 3/14 deutsch - page 11

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STANDORTE – PREISE & AUSZEICHNUNGEN –
FERTIGUNGSVERFAHREN
– NACHRICHTEN
zesse stehen im Neubau auch ver-
schiedene Reinigungs- und Strahlanla-
gen zur Verfügung.
Eine größere Rolle spielt das Thema
Automatisierung bei den nachfolgenden
Arbeiten. Die beladenen Gestell-Körbe
werden zunächst über ein spezielles
Flurförderfahrzeug über den Verbin-
dungsgang auf die Förderanlage ge-
bracht. Der Maschinenführer sendet via
WLAN den nötigen Datensatz des ent-
sprechenden Werkstückträgers an die
Prozessleitebene. Das System führt
dann über einen Verschiebebahnhof
die zu beschichtenden Teile den ausge-
wählten Anlagen und Prozessen zu.
Warteschleifen halten weitere Gestelle
bereit und sorgen für den Abtransport
fertig beschichteter Warenträger. So
befinden sich bis zu 200 Gestell-Körbe
zeitgleich in den Logistik- und Ferti-
gungsanlagen. Weitere Warenträger
stehen im Bereich der Vorbehandlung.
Dadurch kann im hohen Takt ohne
Leerlauf- und Standzeiten produziert
werden.
Nach Abschluss der Beschichtungsar-
beiten entnimmt das Flurförderfahrzeug
die Körbe wieder von den Rückführ-
Förderbändern. Im zugeordneten Ver-
packungs- und Versandbereich durch-
laufen die Bauteile noch verschiedene
Qualitätsprüfungen, die jederzeit nach
Kundenvorgaben gestaltet, angepasst
oder erweitert werden können. Bei der
Qualitätssicherung fließt aber bei Be-
darf auch das enorme Wissen der
SCHERDEL
Gruppe
über Werkstoffe
und Materialien oder die Prinzipien der
Metallumformung in die Dienstleis-
tungspalette der OFTM ein.
Verbesserte Ergonomie –
nachhaltige Energiekonzepte
Industriebetriebe machen manchmal
einen schlechten Eindruck und demoti-
vieren zudem ihre Mitarbeiter, wenn ei-
ne dauerhafte Lärmbelastung zu Stress
führt. Die Werksleitung der OFTM hat
deshalb auf insgesamt 2.000 Quadrat-
metern Decken und Wände mit Lärm-
schutzausrüstung ausstatten lassen.
Mitarbeiter können so entspannter und
konzentrierter arbeiten. Das Lärm-
schutzprinzip basiert auf gelochten Tra-
pezblechen, die den Schall einfangen,
damit er von einer dahinter liegenden
Schallmatte geschluckt wird.
Auch in das gesamte Energiekonzept
wurden nachhaltige Lösungen inte-
griert, die den Prinzipien der vierten
industriellen Revolution entgegen-
kommen. Die Fußbodenheizungen
werden zum Beispiel mit Abwärme
gespeist. Für eine gleichmäßige Aus-
leuchtung sorgen energiesparende
LED-Leuchtbänder, die kaum Schatten
werfen. Neben der Bedarfsminimierung
für Strom und Wärme ist das Energie-
Management so ausgelegt, dass alle
Verbraucher erfasst und kontrolliert
werden können. Die hier gewonnen Da-
tensätze dienen als Grundlage für künf-
tige Verbesserungsmaßnahmen.
Bis zum Erreichen der Zielvorgaben
der Industrie 4.0 sind sicher noch eini-
ge weitere Schritte nötig. Trotzdem hat
die OFTM mit den getätigten Investitio-
nen wieder einmal die hohe Innova-
tionsbereitschaft in der SCHERDEL-
Gruppe
unter Beweis gestellt. Bei der
enormen Produktvielfalt der zu be-
schichtenden Teile mit einer großen
Bandbreite von Stückzahlen ist es ge-
lungen, alle Produktionsprozesse mit
hoher Qualität effektiv und umweltscho-
nend zu gestalten – ganz im Sinne der
Kundenzufriedenheit.
(dk/cs)
Das Flurförderfahrzeug übernimmt den Trans-
port der schweren Gestell-Körbe.
Definition Industrie 4.0
„Der Begriff Industrie 4.0
steht für die vierte industrielle
Revolution, einer neuen Stufe
der Organisation und Steue-
rung der gesamten Wert-
schöpfungskette über den Le-
benszyklus von Produkten.
Dieser Zyklus orientiert sich
an den zunehmend individua-
lisierten Kundenwünschen
und erstreckt sich von der
Idee, dem Auftrag über die
Entwicklung und Fertigung,
die Auslieferung eines Pro-
dukts an den Endkunden bis
hin zum Recycling, ein-
schließlich der damit verbun-
denen Dienstleistungen.
Basis ist die Verfügbarkeit
aller relevanten Informationen
in Echtzeit durch Vernetzung
aller an der Wertschöpfung
beteiligten Instanzen sowie
die Fähigkeit, aus den Daten
den zu jedem Zeitpunkt opti-
malen Wertschöpfungsfluss
abzuleiten. Durch die Verbin-
dung von Menschen, Objek-
ten und Systemen entstehen
dynamische, echtzeitoptimier-
te und selbst organisierende,
unternehmensübergreifende
Wertschöpfungsnetzwerke,
die sich nach unterschied-
lichen Kriterien wie bspw.
Kosten, Verfügbarkeit und
Ressourcenverbrauch opti-
mieren lassen.“
(Quelle: Plattform Industrie 4.0
vom 05.07.2013)
Richtung Industrie 4.0
Fördertechnik und intelligente Infrastruktur
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