SCHERDELaktuell Ausgabe 3/14 deutsch - page 8

FORSCHUNG
8
STANDORTE – PREISE & AUSZEICHNUNGEN – FERTIGUNGSVERFAHREN –
NACHRICHTEN
m Vorfeld der Strategieentwicklung
werden bei SCHERDEL mit der In-
novations- und Technikanalyse, einem
Instrument zur strategischen Voraus-
schau, unterschiedliche Bereiche der
technologischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen identifiziert, analysiert
und bewertet. Ziel ist es, für zukünftige
Entwicklungen mit ihren Herausforde-
rungen die jeweiligen Chancen und Ri-
siken für die Firmengruppe und ihre
Kunden aufzuzeigen und Maßnahmen
zu identifizieren, die zu einer positiven
Gesamtentwicklung beitragen können.
Dabei werden für die Prognosen ein
mittelfristiger Zeithorizont im Zeitraum
von fünf Jahren und ein längerfristiger
Zeithorizont im Zeitraum von 15 Jahre
betrachtet.
Grundvoraussetzungen zur Nutzung
dieser Erkenntnisse für die Strategie-
entwicklung sind deren wissenschaftli-
che Qualität, die wirtschaftliche Rele-
vanz und die Nutzbarkeit. Hierbei sollte
insbesondere in der Zeit des Kommuni-
kations- und Internetzeitalters eine seri-
öse und fundierte Bewertung der Pres-
semeldungen stattfinden, die von Inter-
essengruppen verbreitet werden.
Trotz der Analysen und Prüfungen
von Trends wird es immer wieder zu
Fehleinschätzungen kommen. Zum Bei-
spiel bringen Ablehnungsfehler – auch
als Falsch-Negativ-Fehler oder α-Fehler
bezeichnet – die guten Ideen bereits im
Ideenbewertungsprozess zu Fall, etwa
weil sie dank ihres innovativen Charak-
ters nicht in das bestehende Wertesys-
tem passen oder weil sie durch Über-
analyse zerredet werden und dann all-
zu oft das Finanzargument die Innova-
tion stoppt. Der Annahmefehler stellt
dagegen den umgekehrten Fall dar, der
auch als Falsch-Positiv-Fehler oder β-
Fehler bezeichnet wird. Hierbei werden
umfangreiche Ressourcen in eine Idee
investiert, die sich letztendlich als irrig
und nicht marktfähig herausstellt. Das
passiert, wenn maßgebliche Kriterien
des Ideenbewertungsprozesses miss-
achtet werden oder auch wenn eine so-
genannte Lieblingsidee eines einfluss-
reichen Meinungsführers nicht in Frage
gestellt wird.
In der Branche besteht Einigkeit, dass
niemand die automobile Zukunft und
speziell den Antrieb der Zukunft genau
vorhersagen kann. Interessant sind hier
ein Rückblick auf die Prognosen des
Jahres 2002 und der Vergleich mit ak-
tuellen Prognosen.
Die Vorhersagen für den Verbren-
nungsmotor als dominierende Antriebs-
technologie für die nächsten drei Deka-
den in Kombination mit einem Elektro-
motor als Hybridantrieb werden durch
unterschiedliche Studien bestätigt.
Während Fahrzeugen mit Hybridan-
trieb, also einer Kombination von Ver-
brennungs- und Elektromotor, hohes
Wachstumspotenzial zuerkannt wird,
Technikanalyse als Basis d
Wissenschaftliche Strategieplanung für Antriebsko
I
Portrait
Prof. Dr. Franz Magerl,
Freier Mitarbeiter F&E SCHERDEL
E-Mail:
Seit Anfang 2007 unterstützt
Prof. Dr. Franz Magerl die für
Forschung und Innovationen zu-
ständige SCHERDEL-Tochter-
firma INNOTEC GmbH in
Poppenreuth bei Marktredwitz.
Nach seiner Berufsausbildung
studierte der 52-jährige Weidener
Maschinenbau an der FH Re-
gensburg und an der Universität
Stuttgart. 1994 promovierte er am
Max-Planck-Institut für Metallfor-
schung in Stuttgart über struktur-
und bruchmechanische Aufgaben-
stellungen im Motoren- und Turbi-
nenbau und erhielt für seine wis-
senschaftlichen Arbeiten viele
Auszeichnungen.
Berufliche Erfahrung sammelte
Prof. Dr. Magerl bei mehreren
namhaften Unternehmen als For-
schungs- und Entwicklungsingeni-
eur etwa im Bereich Werkstoff-
technik und Strukturmechanik,
sowie für Diesel- und Benzinein-
spritztechnik. Während dieser Zeit
vertiefte der erfahrene Ingenieur
zudem seine Expertise im Bereich
werkstofftechnischer Fragen wäh-
rend eines Studien- und For-
schungsaufenthaltes in Japan.
Seit 1997 lehrt Prof. Dr. Franz
Magerl an der FH Amberg-Wei-
den und zeichnet verantwortlich
für die Lehrgebiete Technische
Mechanik, Werkstofftechnik,
Entwicklung & Konstruktion, Ver-
brennungsmotoren und Computer
Aided Engineering. Seit der Grün-
dungsphase ist er Dekan der Fa-
kultät Wirtschaftsingenieurwesen.
Maßgeblich war er an der Neuge-
staltung und Weiterentwicklung
mehrerer Studiengänge verant-
wortlich, wie Wirtschaftsingenieur-
wesen, European Business &
Language Studies, Medizintechnik
und Interkulturelles Unterneh-
mens- und Technologiemanage-
ment. Sein Forschungsschwer-
punkt liegt im Einsatz von innova-
tiven Methoden und Verfahren in
der Produktentwicklung.
(dk)
Einschätzung von Continental zur weltweiten Stückzahlentwicklung 2015, 2020, 2025
(Quelle: 34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013)
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12
Powered by FlippingBook