omputer, Server und Netzwerke
sind sozusagen die Lebensadern
eines Unternehmens. Ohne diese tech-
nischen Einrichtungen würde ein Pro-
duktionsbetrieb völlig zum Erliegen
kommen. Deshalb werden Serverräume
mit moderner Klimatechnik ausgestat-
tet, um einen möglichen Ausfall dieser
Anlagen tunlichst zu vermeiden. Wenn
man sich vorstellt, wieviele dieser Ser-
verräume weltweit betrieben werden
und wieviel Energie nötig ist, um die
Kühlung sicherzustellen, liegt es auf der
Hand, dass der Betrieb der Klimatech-
nik mit Strom unter den Gesichtspunk-
ten von Umweltschutz und Nachhaltig-
keit nicht unbedingt die beste Lösung
darstellt. Dabei gibt es einen Energie-
träger, der in vielen industrieellen Pro-
zessen als „Nebenprodukt“ anfällt und
oft sogar aufwändig entsorgt werden
muss – die Abwärme. Auf Basis dieser
Grundgedanken entstand eine Neuent-
wicklung der SCHERDEL-Tochterfirma
Econ Energietechnik GmbH: Eine Ab-
sorptionskältemaschine (AKM), die mit
Fernwärme oder mit Wärme aus Solar-
thermieanlagen betrieben werden kann.
Das Umweltbundesamt – ständig auf
der Suche nach neuen und umwelt-
schonenden Technologien – zeigte
größtes Interesse an dieser Innovation
der Firma Econ. Im Rahmen eines
durch die TU-Berlin begleiteten Demon-
strationsprojektes wurde die Absorp-
tionskältemaschine als Prototyp gebaut
und mittlerweile nach Dessau geliefert.
Dort wird sie zur Zeit in die Gebäude-
technik eingebunden und dient dann
zur Kühlung des Serverzentrums, der
Druckerei, des Hörsaals und der Schu-
lungsräume. Das Umweltbundesamt
verfolgt das Ziel, am Standort Dessau
ein Beispiel für ein möglichst energieef-
fizientes Gebäude vorhalten zu können.
Ausschlaggebend für die Vergabe ei-
nes derartigen Auftrages an die Firma
Econ war unter anderem die hohe Re-
putation, die SCHERDEL als Zulieferer
in der Automobilindustrie genießt. Vor
allem das in der Gruppe vorhandene
Know-how auf dem Gebiet der
Schweißtechnik war mitentscheidend.
Präzision und Fertigungsqualität spielen
bei der in die Absorptionskältemaschine
integrierten Vakuum-
technik eine große Rol-
le. Schließlich müssen
derartige Maschinen
auch längerfristig dicht
bleiben. Die AKM für
das Umweltbundesamt
in Dessau zählt mit ei-
ner Kälteleistung unter
100 kW zu den kleine-
ren Anlagen einer mög-
lichen Baureihe. Neben
der Kältegewinnung
aus Prozesswärme und
dem solaren Klimatisieren (solar coo-
ling) eignet sich die Technologie auch
für das Verfahren der Kraft-Wärme-Käl-
te-Kopplung, zur solaren Heizungs-
unterstützung (die AKM ist zugleich
Kältemaschine und Wärmepumpe) und
für geothermische Anwendungen. Die
Fertigung der Maschine wurde von der
ZARIAN-Bewegungssysteme GmbH,
ebenfalls ein Tochterunternehmen von
SCHERDEL und Spezialist auf dem
Gebiet des Maschinenbaus, übernom-
men. Somit konnten die Synergien in
der Firmengruppe optimal ausgeschöpft
werden. In Zusammenarbeit mit zwei
renommierten Forschungsinstituten will
die Econ Energietechnik GmbH ihr vor-
handenes Know-how weiter ausbauen.
(dk)
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MASCHINENBAU - STANDORTE -
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG
- NACHRICHTEN
C
Prozessabwärme ein
wertvoller „Rohstoff“
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
Absorptions-Kältemaschine der Econ Energie-
technik GmbH kühlt Serverzentrum in Dessau
Kontakt
Econ
Energietechnik GmbH
Dipl.-Phys. Marco Bauer
Scherdelstraße 2
D-95643 Marktredwitz
Tel.: +49 (0) 9231 603-556
Fax: +49 (0) 9231 603-621
Email:
Das Verfahrensprinzip zeigt, dass
95 % der benötigten Energie aus
Abwärme gewonnen werden kann.